Die Erinnerung wachhalten!

13. November 2025

Schüler/-innen und Lehrkräfte der Lore-Lorentz-Schule erinnern an Pogromnacht vom 9./10. November 1938 in Eller und Lierenfeld. 

Am 9./10. November jährte sich die sogenannte Pogromnacht. Eine Nacht, in der in einer von den Nationalsozialisten angeordneten Aktion brutal und gewaltvoll gegenüber jüdischen Bürgerinnen und Bürgern vorgegangen wurde; zahlreiche Synagogen wurden in Brand gesetzt, Geschäfte geplündert und  zerstört, jüdische Nachbarinnen und Nachbarn angegriffen. Allein in Düsseldorf gab es in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 450 Überfälle, 70 Verletzte und 30 Tote. Vor unserer Schulhaustür, im Stadtteil Eller, wurden auf der Gumbertstraße, auf der heute die Linie U75 fährt, fünf Wohn- und Geschäftshäuser verwüstet. 

87 Jahre nach der Pogromnacht gibt es kaum noch Zeitzeugen, die von diesen Überfällen berichten können. Der Arbeitskreis 9. November* hat sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerung in den Düsseldorfer Stadtteilen wachzuhalten und zusammen mit Schulen ein deutliches Zeichen für das Gedenken vor Ort zu setzen. Gemeinsam wirkten Schülerinnen und Schüler der Lore-Lorentz-Schule, des Gymnasiums Bernburger Straße, der Volker-Rosin-Grundschule, der Schule am Eller Forst und der Dieter-Forte-Gesamtschule an der Gestaltung des „Gedenkganges“ in den Stadtteilen Eller und Lierenfeld am 10. November mit. An fünf historischen Wohn- und Geschäftsorten gestalteten Schüler/-innen Schaufenster und recherchierten das Schicksal der jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Ereignisse während des Pogroms. 

Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 12GS, 12NF, 12GT, 13NC und 13GT hatten sich in enger Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf im Vorfeld der Gedenkveranstaltung mit der Lebensgeschichte von Auguste Leven auseinandergesetzt. Die Quellenlage war dünn, es gab nicht einmal ein Foto von Auguste. Bekannt ist, dass sie als Putzmacherin und Modistin ein Geschäft für Hüte, Schirme und weitere Damenputzartikel in der Gumbertstraße 91 betrieben hat, einer Adresse, in der sich heute der Pflegedienst Heinzelmännchen befindet. Auf sehr kreative und einfühlsame Weise gelang es den Schüler/-innen, Auguste Leven bei der aufwendigen künstlerischen Gestaltung des Schaufensters und der intensiven Erarbeitung ihrer Lebensgeschichte ein Gesicht zu geben. 

 Als wir am 10. November unseren „Gedenkgang“ an der Gumbertstraße 91 stoppten, trugen Chanell Meisen und Keanu Moser aus der 13GT vor, wie es sich wohl aus der Sicht Auguste Levens ereignet haben könnte: 

„Heute ist die Nacht vom 9. auf den 10, November 1938 und ich bin 60 Jahre alt. Es ist eine typische Novembernacht. Es ist dunkel und kalt. Männer in SA-Uniformen und in normaler Kleidung kommen zu meinem Geschäft in die Gumbertstraße 91. 

Sie plündern und demolieren. 
Sie misshandeln mich. 
Menschen schauen zu. 
Nachbarn und Fremde. 
Einige schauen weg. 
Einige schauen zu. 
Einige gehen weg. 
Einige klatschen Beifall. 
Was passiert hier? Was habe ich getan? Wer hilft mir? 
Was wird noch passieren…?“ 

 Worte, die nachdenklich stimmen. Wie muss sich Auguste gefühlt haben? Warum schauen Menschen zu oder weg? Warum helfen sie nicht? Aus Angst? Aus Gleichgültigkeit? Oder weil die Ausgrenzung und Gewalt gegenüber jüdischen Bürgerinnen und Bürgern 1938 bereits als normal angesehen wurde? 

 Eine Botschaft, die bei Schülerinnen und Schülern, die gerade erst von der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau zurückgekehrt sind, nachklingt: „Seid nicht gleichgültig, wenn ihr seht, dass die Vergangenheit für aktuelle politische Zwecke missbraucht wird! Seid nicht gleichgültig, wenn irgendeine Minderheit diskriminiert wird“, mahnte der Auschwitz-Überlebende Marian Turski. 

 Insgesamt nahmen ca. 600 Menschen, darunter 100 Schülerinnen und Schüler der Lore-Lorentz-Schule, an der Gedenkveranstaltung teil. Dank der Unterstützung der heutigen Geschäftsinhaber/-innen werden die Produkte der Schüler/-innen in den Schaufenstern noch bis zum 23.11. zu sehen sein. 

 *Arbeitskreis 9. November: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Evangelischer Kirchenkreis Düsseldorf, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. in Düsseldorf, Katholische Kirche in Düsseldorf, Evangelische Studierenden-Gemeinde, Katholische Hochschulgemeinde. 

 
https://www.ddorf-aktuell.de/2025/11/10/duesseldorf-eller-lierenfeld-rund-600-menschen-beteiligten-sich-am-gedenkgang-zu-den-novemberpogromen/

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