14 Lernende und vier Lehrkräfte der Lore-Lorentz Schule haben sich Ende August auf ein besonderes Abenteuer eingelassen: die Alpenüberquerung zu Fuß. Von Berchtesgaden bis nach Lienz führte der Weg über Seen, Pässe und Gletscherregionen – begleitet von Sonne, Regen, Nebel und sogar Schneeregen.
Neben den sportlichen Herausforderungen standen vor allem Gemeinschaft, Teamgeist und jede Menge unvergessliche Momente im Vordergrund: vom Baden in eiskalten Bergseen über Spieleabende in den Hütten bis hin zum Staunen unter dem Sternenhimmel.
Hier ein Einblick in unsere Tage:
Samstag, 23.08.2025 – Anreise nach Berchtesgaden
Der Tag begann früh um 7 Uhr am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Mit gepackten Rucki und Vorfreude machten wir uns auf den Weg Richtung Alpen. In München verpassten wir unseren Anschlusszug – die Stunde Wartezeit verbrachten wir bei Decathlon und auf ausgedehnter Toilettensuche, die schließlich im Block House (1 € Eintritt) endete. In überfüllten Zügen ging es weiter nach Berchtesgaden, wo wir abends gemeinsam aßen und den „Funroom“ mit Tischtennis, Billard und drehbaren Stühlen entdeckten.
Sonntag, 24.08.2025 – Königssee zum Kärlingerhaus
13,5km · Aufstieg 1.200m · Abstieg 165m
Nach dem Frühstück brachte uns der Bus zum Königssee. Mit dem Boot fuhren wir nach St. Bartholomä, wo die Wanderung begann. Durch die berüchtigte Saugasse stiegen wir stetig bergauf – ein kräftezehrender Weg, der uns bis zum Kärlingerhaus auf 1.638 m Höhe führte. Am Nachmittag sprangen einige noch in den See, andere spielten Uno oder probierten leuchtende Bälle im Dunkeln aus. Dabei knüpften wir erste Kontakte zur Wuppertaler Gruppe, die ein ähnliches Abenteuer geplant hatte. Abends bestaunten wir den Sternenhimmel, bevor wir dicht an dicht im Matratzenlager übernachteten.
Montag, 25.08.2025 – Steinernes Meer
6,6km · Aufstieg 713m · Abstieg 167m
Der zweite Tag führte uns durch das endlos wirkende Steinerne Meer – eine Landschaft aus Felsen und Karst. Nach rund vier Stunden erreichten wir die Riemannhütte. Einige wagten noch den zusätzlichen Aufstieg zum Gipfel Schönegg und wurden mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Der Abend stand im Zeichen von Kartenspielklassikern wie Uno und Werwolf.
Dienstag, 26.08.2025 – Abstieg nach Maria Alm
15km · Aufstieg 500m · Abstieg 1.100m
Heute ging es bergab – und das nicht zu knapp. Über einen steilen Abschnitt mit Drahtseilen stiegen wir vorsichtig ins Tal. Unterwegs begegneten wir Schafen, legten Pausen mit Blick auf Maria Alm ein und freuten uns auf den Gasthof Christernreith. Dort gab es zur Belohnung deftige Schnitzel mit Kartoffelecken.
Mittwoch, 27.08.2025 – Zur Trauneralm
30km · Aufstieg 1.500m · Abstieg 1.450m
Zu Beginn der heutigen Etappe eine Hiobsbotschaft: Einer aus der Gruppe musste leider krankheitsbedingt den Heimweg verfrüht antreten. Die körperlichen Beschwerden waren leider zu groß, um die weiteren Strapazen einzugehen. Wir mussten uns verabschieden und blickten der Mammutetappe entgegen: Fast 30 Kilometer durch Täler und über Höhen. Unterwegs füllten wir unsere Flaschen an einer frischen Quelle, streichelten Kühe und Pferde und machten Halt an der „10/10-Bank“. Um die Motivation hochzuhalten, wurde viel gesungen und eine Massage-Runde sorgte für Auflockerung. Den Blick auf Zell am See genossen wir besonders. Während des kurzen Bustransfers die Wiedervereinigung mit den Wuppertalern. Dann noch mal eineinhalb Stunden wandern und endlich zur Trauneralm – geschafft!
Donnerstag, 28.08.2025 – Großglocknerhaus
10km · Aufstieg 1.420m · Abstieg 800m
Der Weg zum Glocknerhaus war steil und anspruchsvoll. Starker Wind mit über 50 km/h, dichter Nebel und Regen machten die Etappe zur Herausforderung. Umso stolzer waren alle, als wir nach knapp sechs Stunden die Hütte erreichten – durchnässt, aber glücklich.
Freitag, 29.08.2025 – Zur Glorerhütte
10,8km · Aufstieg 1.020m · Abstieg 480m
Von der Trauneralm stiegen wir zunächst zur Salmhütte auf, wo wir eine lange Pause einlegten. Murmeltiere ließen sich aus der Nähe beobachten und sogar füttern. Dann teilte sich die Gruppe: Die einen blieben, die anderen wanderten weiter bis zur Glorerhütte. Unterwegs erlebten wir einen kleinen Steinschlag – ein Moment, der uns wachrüttelte. Am Ziel warteten ein eiskaltes Bad im Bergsee und ein geselliger Spieleabend.
Samstag, 30.08.2025 – Zur Elberfelderhütte
12,7km · Aufstieg 820m · Abstieg 1.130m
Heute stand der Zusammenschluss der Gruppe an. Nebel und Schneeregen begleiteten uns, ein Wasserfall bot eine willkommene Abwechslung. Einige nutzten die Gelegenheit, um noch einen 3.000er-Gipfel (Böses Weibl) zu erklimmen. Am Abend wagten wir eine Nachtwanderung, suchten nach Handynetz und genossen die Sterne.
Sonntag, 31.08.2025 – Zur Wangenitzseehütte
12,7km · Aufstieg 965m · Abstieg 870m
Die Etappe führte uns über die Lienzer Hütte vorbei an Wasserfällen und über Almwiesen. Am Abend sprangen wir mutig in den eiskalten Wangenitzsee – begleitet von einem Sonnenuntergang, der die Berge in goldenes Licht tauchte. Später gab es heißen Kakao mit Sahne, Spiele und Sternschnuppen.
Montag, 01.09.2025 – Zur Wicklerer Alm
9km · Aufstieg 245m · Abstieg 811m
Noch vor dem Frühstück bewunderten wir den Sonnenaufgang über den Gipfeln. Beim Abstieg begegneten uns wilde Schafe, die wir nicht nur streichelten, sondern die uns sogar ein Stück verfolgten. Am Nachmittag organisierten die Lehrkräfte lustige Challenges – vom Pyramidebauen bis zu Koordinationsaufgaben. Abends folgte ein Quiz, bei dem es für die Gewinner zwei Kugeln Eis gab.
Dienstag, 02.09.2025 – Ankunft in Lienz
17km · Aufstieg 75m · Abstieg 1.290m
Die letzte Etappe führte uns hinunter ins Tal nach Lienz. Eine Hälfte der Gruppe verirrte sich kurzzeitig, die andere pflückte unterwegs frisches Obst. Im Hotel warteten endlich wieder weiche Betten und eine ausgiebige Dusche. Am Nachmittag nutzten wir die Freizeit für Einkäufe, Powernaps und einheitliche Shirts. Den Abend ließen wir bei einem Italiener ausklingen – mit Pizza, Pasta und viel Gelächter.
Mittwoch, 03.09.2025 – Rückreise
Nach einem letzten Frühstück im Hotel hieß es Abschied nehmen. Mit vielen Erinnerungen und stolzen Gesichtern traten wir die Heimreise nach Düsseldorf an.
Hier geht’s zum Bericht in der Rheinischen Post:
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-lore-lorentz-schueler-ueberqueren-die-alpen_aid-133697439